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Jüdisches Leben in der Landgemeinde Hüffenhardt
Jüdisches Leben in der Landgemeinde Hüffenhardt
- Ehemalige Synagoge wird zur Gedenkstätte für die in dieser Zeit ermordeten jüdischen Mitbürger -
In Hüffenhardt stand im Bereich eines privaten Parkplatzes bzw. einer Garage in der Reisengasse / Ecke Bohnengasse ein kleines Haus, das der jüdischen Gemeinde Hüffenhardt ab dem Jahre 1854 als Gotteshaus diente.
Die Synagoge wurde in der Reichskristallnacht im November 1938 durch Nationalsozialisten abgerissen.
13 in Hüffenhardt lebende jüdische Bürger*innen wurden Opfer der Shoa. Sie verloren in dieser Zeit der Gewaltherrschaft und des Unrechts ihr Leben. Am 11. November 1938 wurde der letzte Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Sigmund Kander verhaftet und in das KZ Dachau bei München überstellt.
Viele Jahrzehnte führte dieser Teil der Geschichte ein Schattendasein, bis zu dem Zeitpunkt, als ein ehemaliger Hüffenhardter das Buch „er heftete seine Seele an den lebendigen Gott“ – Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens in der Landgemeinde Hüffenhardt zwischen Odenwald, Kraichgau und Neckartal schrieb.
Dieses Buch erhielt im Jahre 2019 den 2. Landespreis der Heimatforschung des Landes Baden-Württemberg. Die Verleihung des Preises durch Kulturstaatssekretärin Petra Olschowski fand im Schloss Winnenden statt.
Die Geschichte dieser Menschen sollte damit in die Geschichte des Dorfes eingegliedert werden. Auch das ist ein Teil der Geschichte des Ortes.
Damit diese Geschichte nicht weiterhin ein Schattendasein führt, entschloss sich die Gemeinde nun an der Stelle der kleinen Synagoge eine Gedenkstätte mit den Namen der ermordeten Menschen zu errichten.
Aus Mitteln des LEADER Regionalbudgets Neckartal-Odenwald aktiv konnten wir für dieses Vorhaben einen Zuschuss von 10.386 Euro erhalten.
An diesen Teil unserer Geschichte kann nicht oft genug erinnert werden, gerade auch heute in Zeiten, in denen versteckter Rassismus und Ausgrenzung wieder erstarken. Dieser schleichenden Entwicklung muss entgegengewirkt werden, mit aller Kraft.
Als Kooperationspartner dieses Projektes konnten wir den Verein jüdisches Leben Kraichgau Eppingen und die Grundschule Hüffenhardt gewinnen.
Die Gemeinde Hüffenhardt ist bereits seit dem Jahr 2020 Partner dieses Vereins.
Wenn Sie dieses wichtige Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte mit einer Spende unterstützen möchten, würden wir uns als Gemeinde sehr freuen.
Bei Interesse können Sie sich an die Gemeinde Hüffenhardt, Frau Ueltzhöffer Mail Jutta.Ueltzhoeffer(@)Hueffenhardt.de wenden.